SCHWESTER SOPHIE: Die letzte Fahrt aus Pillau 1945 by Astrid Steenbergen-Rupp, Gerold van Rijk (Historischer Hintergrund)
German | February 27, 2019 | ISBN: N/A | ASIN: B07P83HF2X | 97 pages | AZW3 | 0.21 Mb
German | February 27, 2019 | ISBN: N/A | ASIN: B07P83HF2X | 97 pages | AZW3 | 0.21 Mb
FRÜHJAHR 1945 – FÜR 450 000 MENSCHEN IST PILLAU DER HAFEN DER LETZTEN HOFFNUNG …
1939 beginnt mit dem Angriff auf Polen der Zweite Weltkrieg. Die junge Schleswiger Schwesternschülerin Sophie erlebt in diesen Monaten Himmel und Hölle zugleich. Sie verliebt sich in den jungen Draufgänger Robert Sörensen, der ihr auch alsbald einen Antrag macht. Aber schon kurz danach eskaliert die Lage und die junge Sophie muss in einem Feldlazarett die Schrecken des Krieges erleben, während Robert als Pilot an die Front muss.
1945 schließlich hat sich der Krieg in ein unvorstellbares Inferno verwandelt und der Strom der Verwundeten reißt nicht ab. Täglich muss Sophie unzählige Morphiuminjektionen setzen. Da erfährt sie, dass ihr Mann Robert schwerverwundet in dem von den Russen eingeschlossenen ostpreußischen Königsberg in einem Lazarett liegt. Sein Zustand ist kritisch und Tage später bekommt Sophie das Angebot als Schwester einen Evakuierungstransport von Kiel nach Pillau und zurück zu begleiten. Sofort willigt sie ein, um alles zu versuchen Robert zu finden.
In den letzten Kriegstagen aber überschlagen sich die Ereignisse. Als ihr Lazarettschiff in Pillau ausfällt, nimmt sie ein Torpedoboot der Kriegsmarine auf. Doch nicht nur die draußen auf der Ostsee lauernden russischen Kriegsschiffe, sondern auch die deutsche Feldgendarmerie werden für das junge Paar zu einer tödlichen Gefahr, denn Sophie hat ein gefährliches Geheimnis …
Februar 1945 - Reservelazarett III in Königsberg-Marauenhof
Stabsarzt Dr. Willmer gab mit strengem, fast etwas verzweifelten Ton die dramatische Diagnose ab: „Luftröhrenverschluß. Sofort ein Skalpell. Wir machen eine Tracheotomie.“ Es ging alles unglaublich schnell. Mit einem schnellen Schnitt eröffnete Willmer die Luftröhre und spreizte sie mit einer Klammer. Sofort wurde Sauerstoff gegeben. Sophie sah, wie Willmers Augen kurz zugingen – offenbar stand er kurz vor einem Schwächeanfall.
Er war fast 60 und die 14- oder 16-Stunden-Schichten mit ununterbrochenen Operationen ließen jeden früher oder später zusammenbrechen. Dies hatte nichts mehr mit Ärztekunst zu tun, dies war verzweifelte Notfallmedizin. „Sophie, Coramin intravenös. Gerd, wir legen die Kanüle und dann…“ Jeder im Raum wusste, wie der Satz weitergehen würde: „…dann zum Nächsten.“