Claudia Metz, Klaus Schubert, “Abgefahren. In 16 Jahren um die Welt”
Kiepenheuer & Witsch | 1999-03-01 | ISBN: 3462027905 | 317 pages | PDF | 1,15 MB
Kiepenheuer & Witsch | 1999-03-01 | ISBN: 3462027905 | 317 pages | PDF | 1,15 MB
Aus der Amazon.de-Redaktion
Stellen Sie sich vor, Sie sind 20, Studentin und haben einen Freund, Klaus (23), der eine Schwester in Japan hat. Und nun stellen Sie sich weiter vor, Ihr Freund will in zehn Monaten mit dem Motorrad nach Japan fahren, um dort eben diese Schwester zu besuchen. Und Sie fahren mit. Erstmal nur bis Griechenland, doch dann entschließen Sie sich, weiterzufahren. Das nämlich ist die Ausgangssituation für die wahre Geschichte von Claudia Metz, die mit ihrem Freund Klaus Schubert in den Jahren 1981 bis 1997 unterwegs war – denn aus zehn Monaten wurden 16 unglaubliche Jahre, in denen sie die ganze Welt bereist haben.
In dieser phantastischen und vor allem spannend geschriebenen Geschichte berichten die zwei von ihren Reisen, ohne sich dabei jemals zu wiederholen, obwohl sie einige Länder öfter bereist haben. Dieses Buch gewährt einen faszinierenden Einblick in fremde Kulturen und erzählt von ihren unglaublichen Erlebnissen. Aber problemlos war diese Reise nie, denn schon der Start aus Deutschland verlief gegen das Gesetz, da die beiden mit völlig überladenen und TÜV-untauglichen Maschinen starteten. Das Paar wurde während seiner Tour, die keinem bestimmten Verlauf folgte sondern von Mal zu Mal festgelegt wurde, einige dutzend Male verhaftet, hatte unzählige Unfälle, bei denen sie fast immer durch die Freundlichkeit der Landsleute gerettet und versorgt wurden und mußte sich mit allen möglichen Krankheiten herumschlagen.
Mit den wunderschönen Fotos in der Buchmitte wird der Leser dieses mitreißenden Berichts noch mehr in die Geschichte mit einbezogen und kann das Buch, das einen von der ersten Minute an packt, nicht mehr aus der Hand legen. Eine faszinierende Dokumentation, die einen durch die Perspektive des Ich-Erzählers und die unglaublichen Erlebnisse der Autoren sofort in den Bann zieht und nicht mehr losläßt!
Rezension
Sechzehn Jahre Abenteuer!
Claudia Metz hatte so eine Ahnung: Sie hatte sich gerade in Klaus Schubert verliebt, als er ihr eröffnete, dass er seine Schwester mit dem Motorrad in Japan besuchen wolle. Kurzerhand beschloss sie, den Motorradführerschein zu machen und Klaus zu begleiten. Aus den geplanten zehn Monaten wurden schließlich sechzehn Jahre.
Dabei stand gleich der Start unter keinem guten Stern: Kurz hinter Köln streikte Klaus Maschine. In Indien dann schließlich der erste Rückschlag: Ein Unfall, von dem sich Klaus nur langsam erholt. In der Rekonvaleszens dann folgt der Gedankenumschwung: "Warum nur an all den schönen Plätzen dieser Welt vorbeirasen?" Ab sofort wollen sich die beiden Motorrad-Individualreisenden Zeit lassen. So bereisen sie schließlich die ganze Welt, arbeiten in allen möglichen Berufen, schreiben über ihre Erlebnisse, backen Obstkuchen in Goa, handeln mit Motorradteilen und füllen so immer wieder ihre Reisekasse auf.
Ihre Erfahrungen sind so vielfältig, dass man sie keineswegs hier alle aufzählen kann, aber genau die machen das Buch so ungeheuer spannend. Abwechselnd erzählen beide das, was ihnen wichtig ist.
Ein solches Unternehmen zu schultern setzt nicht nur Anpassungsfähigkeit und Gelassenheit voraus. Desöfteren waren beide mit Grenzsituationen konfrontiert, die spontan aus dem Bauch eine Entscheidung forderten und die sie nicht zuletzt durch das Niederschreiben ihrer Reiseerlebnisse verarbeiteten.
Und dann ist da noch das ungeheure Talent erwähnenswert, sich nie an Besitz zu hängen, aus nichts etwas zu machen und ihre Motorräder multifunktional einzusetzen. In Patagonien beispielsweise bauten sie sich Segel an, auf dem Amazonas wurde eine besondere Floßkonstruktion gebaut. Übrigens hatten die beiden nur selten bürokratische Probleme. Diese stellten sich aber auf der Rückreise ein, unmittelbar nach dem sie auf dem Wasserweg die deutsche Grenze überquerten…
Mich hat dieser Reisebericht ungeheuer beeindruckt! Ein solches Unternehmen miteinander zu wagen und durch zu stehen, ist einfach bewundernswert! Ein Lebenstraum, der zwei Suchenden gezeigt hat, dass der Weg das Ziel ist!
Ein wenig schade fand ich, dass die letzten Jahre, die die beiden in Afrika verbrachten, allzu kurz abgehandelt wurden! Meinetwegen hätte das Buch gerne noch ein paar hundert Seiten mehr haben können!
Only RS mirrors, please