Römische Dekadenzdiskurse: Untersuchungen zur römischen Geschichtsschreibung und ihren Kontexten (2. Jahrhundert v. Chr. bis 2. Jahrhundert n. Chr.) By Benjamin Biesinger
2016 | 428 Pages | ISBN: 3515113398 | PDF | 3 MB
2016 | 428 Pages | ISBN: 3515113398 | PDF | 3 MB
Das romische Reich stieg infolge seiner Siege uber Karthago im 2. Jahrhundert vor Christus zur unangefochtenen Herrschaft uber die antike Welt auf und erreichte im 2. Jahrhundert nach Christus seine grosste territoriale Ausdehnung. Dennoch nahm sich die romische Geschichtsschreibung dieser Zeit keineswegs nur der Darstellung politischer und militarischer Erfolge an. Ihr Ton ist vielmehr von der beinahe allgegenwartigen Behauptung gepragt, dass die Romer der Gegenwart ihren eigenen Vorfahren in vielfacher Hinsicht unterlegen seien. Diese Rede uber die eigene Dekadenz gilt als ein herausragendes Merkmal der romischen Geschichtsschreibung und hat die Rezeptionsgeschichte des antiken Roms erheblich gepragt. Benjamin Biesinger stellt daher die Frage, weshalb Dekadenzerzahlungen fur die Autoren romischer Geschichtsschreibung anhaltend attraktiv blieben und wie diese ihren Lesern plausibel gemacht werden konnten. Mit einem Blick auf die historiographischen Werke der Autoren Cato maior, Sallust, Livius, Velleius Paterculus und Tacitus kann der Autor zeigen, dass solche Niedergangserzahlungen ihre entscheidende Wirkung immer auf dem politischen Sektor der Gegenwart entfalteten.