Der Franziszeische Kataster im Kronland Bukowina/Czernowitzer Kreis (1817-1865) by
German | 2015 | ISBN: 3205796985 | 216 Pages | PDF | 5 MB
German | 2015 | ISBN: 3205796985 | 216 Pages | PDF | 5 MB
Die in Konkurrenz zu Russland 1775 als Verbindung zwischen Galizien und Siebenbürgen von Joseph II. okkupierte Obere Moldau war zunächst der 19. Kreis Galiziens, bevor dieser im Zuge der Ereignisse von 1848 zum selbstständigen Kronland Bukowina mit einem Landtag in der Hauptstadt Czernowitz (ukr. Černivci) wurde. Aus der Sicht der Wiener Zentralverwaltung war es ein reformbedürftiges Kolonialland. Obwohl – wie in der Einleitung der Bandbearbeiter ausgeführt – schon in moldauischer Zeit und dann unter österreichischer Herrschaft Reformen der landwirtschaftlichen Besitzverhältnisse versucht wurden, galt das vorherrschende System den Zeitgenossen als „regelrechte Hydra“, die „von der bäuerlichen Bevölkerung des Flachlandes zunehmend steigende Abgaben“ verlangte, gleichzeitig aber „jedwede Verbesserung in der Landwirtschaft von vornherein ausbremste“. Die bäuerlichen Abgaben überstiegen, abseits der Robotpfl ichten und anderer Abgaben, jene im benachbarten Galizien bei Weitem. Der Bauer hatte zwar ein lebenslanges Nutzungsrecht am Rustikalgrund, eine gesetzlich gültige Regelung der bäuerlichen Erbfolge erfolgte aber erst 1868.