Die Baukunst des 13. Jahrhunderts in Österreich by
German | 2013 | ISBN: 3205788664 | 498 Pages | PDF | 56 MB
German | 2013 | ISBN: 3205788664 | 498 Pages | PDF | 56 MB
Das 13. Jahrhundert ist zweifellos einer der ereignisreichsten und wechselvollsten Abschnitte der österreichischen Geschichte. Steht am Beginn der glanzvolle Aufstieg der Babenberger als Herzoge von Österreich und Steiermark zu höchstem politischem Ansehen , begleitet von einer bemerkenswerten Entfaltung auf allen Gebieten des kulturellen und künstlerischen Schaffens , so folgen um die Jahrhundertmitte auf die hochfliegenden Projekte der staufischen Herrscherpolitik die Krise des Interregnums im Heiligen Römischen Reich und eine Neuausrichtung auf die Person des Böhmenkönigs Ottokar II. Přemysl , der die österreichischen Länder ein Vierteljahrhundert lang beherrscht. Nach dessen Machtverlust und Tod tritt ein neuerlicher Orientierungswechsel ein : Österreich wird nun die Machtbasis des neuen deutschen Königs Rudolf I. von Habsburg , der den Anfang einer Herrschaftsperiode dieser Dynastie setzt , die sich über fast sechseinhalb Jahrhunderte erstrecken sollte. In vielfältiger Weise wurde das Kunstschaffen in Österreich im 13. Jahrhundert durch die politischen Wechsel und Ereignisse wesentlich mitbestimmt. Wichtigstes Repräsentationsinstrument der Kunst war wie immer die Architektur , an deren Werken sich die kulturellen Ambitionen wie auch die weit gespannten internationalen Beziehungen der Bauherren ablesen lassen. Dies gilt für die Bischöfe und die geistlichen Orden in ihren Bestrebungen auf dem Gebiet der Sakralbaukunst ebenso wie für die Landesfürsten und ihre Gefolgsleute. Es galt das Bestreben , den aktuellsten Vorbildern mächtiger und einflussreicher Nachbarn nachzueifern , etwa wenn es darum ging , Klosterkirchen von kathedralenhafter Größe zu errichten oder preziös ausgestaltete Andachtskapellen zur Verehrung kostbarster Reliquien. Ebenso suchte man , sich bei den profanen Bauvorhaben an den neuesten Errungenschaften der europäischen Entwicklung zu orientieren , ob man unbezwingbare Burgen und Kastelle nach den neuesten Erkenntnissen der Festungsbaukunst errichten wollte oder ob es galt , Wohn- und Repräsentationsräume mit geschmackvollem Aufwand auszugestalten.

