Alexander K. Dewdney, "200 Prozent von nichts. Die geheimen Tricks der Statistik und andere Schwindeleien mit Zahlen"
1994 | ISBN-10: 3764350210 | 208 pages | PDF | 5 MB
1994 | ISBN-10: 3764350210 | 208 pages | PDF | 5 MB
Einführung
Die Mathematik ist ein unentbehrliches Hilfsmittel in Wissenschaft und Technik. Daher ist es unumgänglich, ihre wesentlichen Grundzüge zu beherrschen - auch im Alltag. Um so erstaunlicher scheint es mir, daß sie so wenig Unterstützung erfährt. Ich bin sicher nicht der erste Mathematiker, der auf dieses Mißverhältnis hinweist.
Es ist verständlich, daß sich kaum ein Laie intensiv mit mathematischen Zeitschriften befaßt, etwa um sich über die Struktur von Faserbündeln zu informieren. So wirkt die Mathematik abstrakt und scheint im Alltag kaum anwendbar zu sein. Aber es wundert mich doch, daß so viele Leute Probleme mit Begriffen und Methoden haben, die im Grunde simpler sind als manch anderes Prinzip, mit dem sie sich täglich befassen. Es ist viel einfacher, einen Prozentsatz auszurechnen und zu beurteilen, als Auto zu fahren. Der Begriff der Wahrscheinlichkeit ist primitiv gegenüber dem, was man bei manchen Gesellschaftsspielen wissen muß.
Dank Autoren wie Douglas Hofstadter und John Allen Paulos (und vielen anderen) wird die Rechenschwäche inzwischen als mathematisches Pendant zum Analphabetismus erkannt. Die Unfähigkeit oder der Unwille, mathematische Prinzipien zu verstehen, die täglich anzuwenden sind (etwa den Umgang mit Zahlen oder logischen Schlüssen), stellt ein großes Handicap dar.
Die mangelnden mathematischen Fähigkeiten machen sich in den USA seit einigen Jahren immer stärker bemerkbar. Das Schulsystem wirkt diesem Trend nicht entgegen, und die sich zunehmend ausbreitende «Popkultur» fördert das Nachdenken auch nicht. Die Rechenschwäche erzeugt unnötige Kosten und bringt den einzelnen um viele Möglichkeiten der Entscheidung…