Entwürfe des wirtschaftspädagogischen Subjekts: Ein Beitrag zur Anders-Konzeption aus poststrukturalistischer Perspektive

Das Konstrukt der "beruflichen Handlungskompetenz" ist in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung der Berufs- und Wirtschaftspädagogik seit mittlerweile Jahrzehnten zentraler Ankerpunkt didaktischer Konzepte und deren unterrichtspraktischer Umsetzung. Der Einzelne wird hierbei als ein autonomes, wirkmächtiges, mit bestimmten Freiheitsgraden versehenes Individuum konzeptualisiert. Die Arbeit rekonstruiert im ersten Teil aus einer genealogisch-historischen Perspektive, wie es zu diesem Leitziel gekommen ist. Der Blick richtet sich dabei insbesondere auf den Etablierungsprozess und damit auf die "Normalitätsproduktion" sowie auf Ein- und Ausschlussmechanismen entlang dieses Prozesses. Dabei wird auch auf die Anforderungslogiken rekurriert, die dieser Zielgröße in Bezug auf die Fassung des "wirtschaftspädagogischen Subjekts" inhärent sind. Das Subjekt wird dabei unter Rückgriff auf Michel Foucault als ein grundlegend Unterworfenes, durch Diskurse, Machtpraktiken und Selbsttechnologien hervorgebrachtes konzeptualisiert. Es wird ferner gezeigt, anhand welcher Verfahren, eine bestimmte Subjekt-Form durch gegenwärtig etablierte Unterrichtspraktiken ihre Konturen annimmt.