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    Positives Denken macht krank. Vom Schwindel mit gefährlichen Erfolgsversprechen

    Posted By: ChrisRedfield
    Positives Denken macht krank. Vom Schwindel mit gefährlichen Erfolgsversprechen

    Günter Scheich - Positives Denken macht krank. Vom Schwindel mit gefährlichen Erfolgsversprechen
    Published: 2001-09 | ISBN: 382183904X | EPUB + MOBI + AZW3 | 240 pages | 3 MB


    Diffuse Schlagworte Genauso problematisch wie die oft zu beobachtende Neigung, alle Veränderungsprozesse an der eigenen Persönlichkeit aus der Hand geben und quasi an einen Therapeuten delegieren zu wollen, ist der Gedanke, Veränderungen nur aus sich selbst heraus bewirken zu wollen. Der Mensch braucht im Entwicklungsprozess die Interaktion und die Kommunikation mit der Umgebung. Er ist - von Geburt an - ein letztlich von anderen abhängiges Wesen. Wenn also Methoden wie das »positive Denken« ausschließlich auf die »Selbstheilungskräfte« oder die »Selbstmotivation« des Menschen bauen, dann bedienen sie sich positiv besetzter Schlagworte, die inhaltlich diffus sind. Diese Begriffe nehmen in der sogenannten »Alternativen Medizin« einen vorderen Rang ein - gerade deshalb, weil sie so schwer zu definieren sind. Sie entziehen sich jeglicher wissenschaftlichen Greifbarkeit, und so gibt es auch für die »selbstheilenden Kräfte«, die im Menschen wohnen sollen, keine stichhaltigen Beweise. Niemand hat diese Kräfte bisher konkret sehen oder gar bei der Arbeit beobachten können. Selbst wenn man davon ausgeht, dass an solchen Phänomenen letztlich etwas dran ist, so können diese Kräfte mit Sicherheit nicht zur Erreichung so unreifer Ziele, wie sie das »positive Denken« anbietet, beitragen. Von ähnlicher Qualität ist ein Begriff wie »ganzheitliches Heilen«, der im Moment in jedem zweiten Gesundheitsratgeber auftaucht. Zum einen spricht man weder in der Medizin noch in der Psychologie gern von »Heilen«. Der erfahrene Arzt oder Therapeut weiß, dass er lange nicht immer vollkommen heilen, sondern in vielen Fällen nur helfen kann. Viele ernste Krankheitsbilder entziehen sich ja auch in der heutigen Zeit noch der Heilung im Sinne einer Wiederherstellung völliger körperlicher oder seelischer Gesundheit (denken wir an Diabetes, Neurodermitis, Krebs, Psychosen oder an viele andre chronische Krankheiten). Auch unter »ganzheitlich« wird oft reichlich Diffuses verstanden. Ein bisschen Psychologie, ein bisschen (Natur-)Medizin und leider oft ein dilettantisches Fachwissen sowohl in der einen als auch in der anderen Fachrichtung erscheint mir bei »ganzheitlichem Heilen« leider nicht selten die Mischung, aus der wenig Heil erwächst… Eine totalitäre Methode Das »positive Denken« ist eine ausgesprochen totalitäre Methode, die den Menschen in die Verkrampfung führt, weil er sich einem Motto unterwerfen soll, das nicht zu realisieren ist. Es handelt sich hier um die Diktatur des optimistischen Denkens, um die Diktatur der Ideale und des Erfolgs, des Reichtums, der Schönheit und des Könnens, des Gewinnens, des Gutseinmüssens - hier haben wir eine Welt, wie George Orwell sie beschrieben hat, vor Augen. So wie uns die verschiedenen Religionen über Jahrhunderte ihre Weltsicht aufdrücken wollten und dabei Millionen von Menschen ins Unglück stürzten, so sind es heute esoterische Lehren wie die des »positiven Denkens«, die mit Hilfe einer Schmalspurpsychologie als Religion des Erfolgs und der dauerhaften Harmonie, als Religion des Reichtums und der absoluten Glückswerte auftreten und Unheil stiften. Die einzigen, die von dieser Methode profitieren, sind die Propheten und ihre propagandistischen Nachahmer selbst, indem sie Millionen-Honorare für die von gutgläubigen Zeitgenossen gekauften Bücher kassierten und kassieren, indem sie unzählige Seminare und Vorträge gegen Cash abhalten.