Verlorene Väter, vergessene Befreier (2015)
HDTV-Rip | 1280x720p | mp4 (h.264) | 30 mins | 2,47 GB | German | mp4a (AAC) | Subtitle: None
Genre: Documentary
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Genre: Documentary
Es hat sich viel getan in Mitteldeutschland in den letzten 25 Jahren. Kommen Sie mit auf eine spannende Entdeckungsreise von Damals bis Heute in einer dreiteiligen Reportageserie! Halberstadt ist eines der augenfälligsten Beispiele dafür, was die friedliche Revolution an Bausubstanz zu retten imstande war. Durch einen verheerenden Bombenangriff im Frühjahr 1945 wurde die Stadt schwer zerstört. Was danach noch von der malerischen Fachwerkstadt im Harzvorland - dem sogenannten "Rothenburg des Nordens" - übrig war, drohte, den Verhältnissen des real existierenden Sozialismus zum Opfer zu fallen. Bilder, die Amateurfilmer in den Jahren 1988 und 1989 in Halberstadt drehten, zeigen eine Stadt, die an manchen Stellen immer noch so aussieht wie kurz nach dem Krieg. 40 Jahre lang war die historische Bausubstanz mehr oder weniger sich selbst überlassen worden. Eine Straße hatten die Behörden einfach zugemauert – damit die dahinter befindlichen Fachwerkruinen ungestört einstürzen konnten … In den Wendemonaten besetzten engagierte Bürger marode Fachwerkhäuser, um sie vor dem Verfall zu retten. Kay Lautenbach war einer von ihnen. "Die Nachwendezeit war umwerfend – überall passierte was", so sein Fazit heute. Heute gibt es in Halberstadt wieder bunte Häuser und Fachwerkgässchen in Hülle und Fülle. "Halberstadt - wunderbar verwandelt" erzählt, wie es in Halberstadt um ein Haar zum totalen Verfall gekommen wäre, welche sozialistischen Pläne es für das Stadtzentrum gab, welche Widerstände sich dagegen formierten und wie man es geschafft hat, die Bausubstanz nach der friedlichen Revolution zu retten. "Grau, trist, schmutzig", das antworten die meisten Bad Langensalzaer, fragt man sie nach ihrer Stadt vor der Wende. Gerade mal die Hausfassaden ließen den einstigen Charme des Ackerbauernstädtchens spüren. An der Marktstraße, der "Prachtstraße" im Zentrum, brachte ein Hauch Farbe ein bisschen Frische ins Stadtgesicht. Dahinter - Verfall, Leerstand, Müll und Schutt, Brachflächen, morbide Industrieanlagen. Als Bernhard Schönau 1994 das Bürgermeisteramt übernimmt, steht er vor einer Stadt mit zig Industriebrachen, hoher Arbeitslosigkeit, einer geschlossenen Kurklinik. Was tun? Und wo anfangen? Schönau, leidenschaftlicher Kämpfer und Stratege, entwickelt eine Vision: Ein schmuckes Kurstädtchen – zum Leben und Genießen. Familien in der Innenstadt, in sanierten Fachwerkhäusern mit grünen Innenhöfen und Gärten, vielen Gärten - für Bürger, Kurgäste und Touristen. Manchen ist er vielleicht zu autoritär, als er anfängt, aus der Vision eine Wirklichkeit zu machen. Aber viele steckt er an. Begeisterung, Aufbruchsstimmung, Ideen sprudeln, Geld fließt aus Fördertöpfen. Die Bad Langensalzaer entwickeln sich zu Meistern im Aufspüren von Förderprogrammen. Fast immer gehören sie zu den ersten Bewerbern und setzen das Geld gekonnt ein. Stück für Stück verwandelt sich die Stadt. Heute ist Bad Langensalza wieder ein schmuckes Kurstädtchen - zum Leben und Genießen. Es gibt elf Gärten für Bürger, Kurgäste und Touristen. 2011 gab's den Titel "blühendste Stadt Europas". Längst ist nicht alles geschafft, braucht es immer noch einen langen Atem, Ideen und vor allem Geld, aber dennoch ist "Bad Langensalza - wunderbar verwandelt". Zwickau ist die Wiege der sächsischen Automobilindustrie. Die mehr als hundertjährige Tradition in der Automobilherstellung begann Anfang des 20. Jahrhunderts mit der Gründung der Horch-Werke. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzten die Sachsenring-Werke diese Tradition fort. Allerdings widerspiegelte der in großen Stückzahlen gebaute Trabant am Ende nur noch die Erstarrung der DDR-Wirtschaft. Als im April 1991 die letzte "Pappe" vom Band gelaufen war, hatten 12.000 Männer und Frauen ihre Arbeit verloren. Der heute 88-jährige Prof. Carl Hahn erzählt, wie er sich für eine Fortsetzung der Automobiltradition in seiner Heimatregion Chemnitz (damals Karl-Marx-Stadt) einsetzte. Sein Engagement mündete schließlich in der Gründung der Volkswagen Sachsen GmbH im Zwickauer Stadtteil Mosel. Im Wendeherbst gingen 30.000 Zwickauer wegen Umweltproblemen auf die Straße, denn am Stadtrand in Crossen befand sich zu DDR-Zeiten eine Endlagerstätte für radioaktiv und chemisch verseuchtes Material der Wismut. Seit über zehn Jahren läuft dort ein umfangreiches Sanierungsprogramm. Am Ende sollen hier die Muldenauen den Menschen als Erholungslandschaft zur Verfügung stehen. Jürgen Croy, ehemalige Fußball-Nationaltorhüter der DDR, kehrte seiner Heimatstadt Zwickau nie den Rücken. Nach der Wende arbeitet er als Kulturdezernent und später als Geschäftsführer der Stadthalle. Die wiederum entstand auf dem Gelände einer ehemaligen Kokerei.