Schlüsselbegriffe der Systemtheorie By Johann Dieckmann
2006 | 353 Pages | ISBN: 3825227634 | DJVU | 6 MB
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VORBEMERKUNG Systemtheorie ist zu einem erheblichen Anteil Unterscheidungstheo- rie. Damit tritt der Unterschied in den Vordergrund der Betrachtung. Wo Unterschiede gemacht werden, da muss es mindestens zwei ver- schiedene Felder geben, zwischen denen unterschieden wird. Diese Felder müssen verschieden aufgebaut sein, damit ein Unterschied sichtbar werden kann. Folglich nimmt man die Suche nach unter- schiedlichen Bereichen auf, die dann für alles andere bestimmend sind. Auf diese Weise wird ein Maßstab geschaffen für die Herstel- lung von Ordnung und Übersicht. Seit dem klassischen Altertum spielt die grundlegende Unterschei- dung Einheit/ Vielheit eine maßgebliche Rolle. Derart bestimmende Begriffe sind Kategorien. Das begriffliche Modell der Einheit hat seit Aristoteles die Priorität gegenüber dem Modell der Vielheit einge- nommen. Die Folge ist, dass die Vielheit der Einheit eingeordnet und ‘ damit letztlich untergeordnet wird. So entsteht das Modell Substanz/_ Akzidens. Die Substanz als das darunter Liegende und Grundlegen- de ist dann das Beständige, während die Akzidentien zum Substan- tiellen als Besonderheiten dazukommen und sich ihm einordnen. Wenn man z.B. das normabweichende Verhalten als Substanz ansieht, dann sind Beispiele für die Akzidentien der Diebstahl, die Geschwin- digkeitsübertretung und der nicht erlaubte Genuss von Drogen.