epd Film - April 2017
German | 76 pages | True PDF | 18.9 MB
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Liebe Leserin, lieber Leser,man freut sich doch immer, wenn sich Regisseure nach Jahrzehnten im Geschäft irgendwie treu geblieben sind. Aki Kaurismäki ist so einer. Sein Herz gehört den Verlierern der Moderne, den wortkargen Losern. Seinen neuen Film, Die andere Seite der Hoffnung, hat er auf der Berlinale vorgestellt – wo er zum ersten Mal 1988 war. Auch bei den Pressekonferenzen ist er der Alte geblieben – unberechenbar. In diesem Jahr lief er zu großer Form auf, als er nach der Islamisierung Europas gefragt wurde; der Flüchtling im neuen Film stammt aus Syrien. »Islandisierung?«, fragte Kaurismäki. »Nur, weil sie ein Mal ein gutes Fußballturnier gespielt haben, ist Island nicht die Sensation in Europa. Sie waren okay, haben den achten Platz belegt, aber deswegen wird Island Europa nicht im Sturm erobern. Ich sehe keine Islamisierung Europas, nur ganz normalen kulturellen Austausch.« Treu geblieben ist Kaurismäki auch seiner Ästhetik, den ruhigen Bildern und kräftigen Farben. Dafür ist, auch schon seit drei Jahrzehnten, Timo Salminen zuständig. Norbert Grob stellt Ihnen den Kameramann vor.
Viel Vergnügen mit diesem Heft wünscht
Rudolf Worschech