Deutsche Schiffe unter dem Roten Stern

Der besonders auf deutscher Seite bestehende Wunsch, mehr über den Verbleib und das Endschicksal der 1945/46 an die Sie­germacht Sowjetunion ausgelieferten Reste der deutschen Kriegsmarine zu erfahren, mußte angesichts des noch bis vor kurzer Zeit bestehenden »Eisernen Vorhangs« jahrzehntelang unerfüllt bleiben. Zwar enthielt das von Erich Gröner begründe­te und von seinen Nachfolgern fortgeführte Standardwerk »Die deutschen Kriegsschiffe 1815-1945« schon viele Hinweise über diese Schiffseinheiten, aber vielfach war es aus den vorerwähn­ten Umständen heraus unmöglich, Genaueres und Endgültiges zu dokumentieren. Um so verdienstvoller ist der Entschluß des mittlerweile auch im deutschen Sprachraum bekanntgeworde­nen sowjetischen Marinehistorikers Boris V. Lemachko zu be­werten, diese Lücke zu schließen. Sein jetzt vorliegendes, in langjähriger Arbeit entstandenes Werk enthält zahlreiche Da­ten und Fakten, die bisher nicht bekannt waren. Dieses Arbei­ten war für ihn nicht ungefährlich; seine »Westkontakte« brach­ten ihm — mutmaßlich auf Denunziation von bestimmter Seite zurückzuführen — Repressionen ein, wie sie während der »Vor-Perestroika«-Zeit in der Sowjetunion üblich waren.

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