Schwarz-Buch Lidl

Posted By: tot167

Andreas Hamann “Schwarz-Buch Lidl"
ver.di Verlag | 2004 | ISBN: 3932349121 | 107 pages | PDF | 13,3 MB

Klartext für den Verbraucher
Ver.di deckt hier anhand von Berichten von Betroffenen die Machenschaften des Schwarz-Konzerns, zu dem Lidl, Kaufland, Kaufmarkt und einige andere Ketten gehören, auf. Der Umgang mit den Mitarbeitern, die scheinbar immer demselben Muster folgen, sind erschreckend. Sollte ein Arbeitsverhältnis immer von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung geprägt sein - auf beiden Seiten - so erinnern die Machenschaften von Lidl an das Zeitalter der Leibeigenschaft. Laut Ver.di und den Autoren dieses Buches, sind die Lidl-Angestellten nur dumme Nutztiere, die bei Bedarf einfach abgeschoben werden. Besonders eindrücklich wird dies an einer Stelle im Buch. Eine Frau bewirbt sich auf eine ausgeschriebene Stelle als Verkäuferin in einer Lidl-Filiale an ihrem Wohnort. Sie wird nicht genommen, weil sie ja eventuell einige Kunden persönlich kennen könnte. Dies sei seitens Lidls nicht erwünscht. Besser läßt sich die Geschäftspolitik des Schwarz-Konzerns wohl nicht auf den Punkt bringen.
Im weiteren Verlauf beschreibt das Buch dann die zum Teil hart an der Grenze des Legalen liegenden Versuche seitens der Lidl-Geschäftsführung, gesetzliche Rechte, betreffend der Wahl und Bildung von Betriebsräten, einzuschränken.
Und wie immer in solchen Fällen wird aus den Fällen eines deutlich: viele Beschäftigte schweigen aus Angst um ihren Arbeitsplatz. Was sie dabei nicht sehen: dadurch wird es nur noch schlimmer.
Nach einer anfängliche Beschreibung des höchst komplizierten Schwarz-Konzerns, folgen dann sehr viele Erlebnisberichte von betroffenen Frauen und Männern. Nebenbei erfährt man als Leser gleich noch viele Tips bezüglich der Rechte als Arbeitnehmer.
Das Buch endet übrigens nicht mit einem Boykottaufruf, wie man vermuten könnte. Aber ein informierter Verbraucher möchte und sollte wissen, wie ein unternehmen, bei dem er einkauft, seine Arbeitskräfte behandelt. Die Entscheidung, ob der Verbraucher dann dort weiter kauft oder nicht, liegt dann ganz allein bei ihm.